Outs und Odds

Ihr habt schon etwas Poker gespielt, schon etwas Gespür für die Regeln, und was eine gute Hand ist? – Doch nun wollt Ihr euer Wissen etwas vertiefen? – Dann könnt Ihr mit einfachen Berechnungen feststellen, wie wahrscheinlich eure Hand zur Gewinnerhand wird. s

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Zunächst müsst Ihr den Begriff Outs kennenlernen. Ein Out entspricht einer möglichen Karte, welche sich noch im Stapel befindet, die euch mit hoher Wahrscheinlichkeit die beste Hand bringt. Und weiter: ein jedes Out kann näherungsweise mit 2% Wahrscheinlichkeit (= Odd von 2%) angenommen werden.

Beispiel: Berechnung bei 4 Karten zum Flush
Ihr haltet auf eurer Hand Ass und Sieben, beides in Karo, und der Flop wurde bereits aufgedeckt: Karo zwei, Kreuz Dame, Karo neun. Ihr habt nun 4 Karten der gleichen Farbe, für einen Flush müssten es allerdings fünf sein. Selbstverständlich hofft Ihr nun, auf dem Turn oder River (4. Und 5. Gemeinschaftskarte bei Texas Holdem) ein weiteres Karo zu sehen.
Ihr kennt nun also 5 Karten: Eure eigenen 2 + 3 Gemeinschaftskarten, demnach bleiben noch 47 Karten im Deck, die euch unbekannt sind.
Zum Flush verhelfen würden euch folgende Karten, die noch übrig sind:
Karo: 3, 4,5 ,6 ,8 ,10,Bube, Dame, König - insgesamt also 9 Karten, die euch zur vermutlich stärksten Hand verhelfen – also 9 Outs – oder 18%. Da aber zweimal noch jeweils eine Karte aufgedeckt wird (Turn und River) macht die Gesamtwahrscheinlichkeit 36% = Odd.

Beispiel: Berechnung bei Paar zu Drilling, oder zu 2 Paaren
Je nach Spieleranzahl und abhängig von den bereits liegenden Gemeinschaftskarten kann auch bereits eine schwächere Kombination, wie etwa ein Drilling die stärkste Hand werden.
Ein weiteres Beispiel: Eure Hand ist Kreuz Dame und Herz 7, Der Flop liegt bereits mit den Karten: Karo drei, Pik sieben und Herz Ass. Ihr habt nun also das mittlere Paar vom Flop getroffen. Dies ist wahrscheinlich nicht die beste Hand, da vermutlich jemand ein Ass in den Karten hält, und somit nun ein höheres Paar hält. Doch eure Hand könnte noch zur wahrscheinlich besten werden, indem beispielsweise eine weitere 7 aufgedeckt wird. Ihr seht bereits zwei 7, also müssen sich noch zwei im Stapel befinden. Ihr habt nun also 2 Outs (= 4% Wahrscheinlichkeit bei River, 8% bei Turn und River). Spielen an eurem Tisch wenige Spieler, würde eventuell auch die Kombination 2 Paare die beste Hand sein. In diesem Fall hättet Ihr sogar 5 Outs (10%, oder 20% bei Turn und River), da sich zu den 2 Siebenern im Stapel auch noch die 3 fehlenden Damen rechnen lassen.

 

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Warum bedeutet jedes Out eine Odd von näherungsweise 2%?

Die Antwort liegt auch hier wieder in einfacher Mathematik: Jede Karte die er nicht kennt, egal ob sie noch im Stapel ist, oder bei einem der Gegner, zählt für diese Berechnung das Gleiche. So sind euch also nach dem Flop noch 47 Karten unbekannt (52 gesamt im Deck - 2 Hole Cards - 3 Gemeinschaftskarten), nach dem Turn sind es noch 46 unbekannte. In der Basismathematik werden für die Wahrscheinlichkeit immer die benötigten Karten (Outs), durch die Gesamtanzahl gezählt.

Für 1 Out vor dem Turn lautet die genaue Berechnung also:

1/47= 2,13%

Für 1 Out vor dem River also:

1/46 = 2,17%

Da im Spiel eine näherungsweise Rechnung meistens ausreicht, kann man jedes Out auch mit 2% annehmen, egal ob Turn oder River.

Die genaue Berechnung für den Flush, mit bereits 4 Karten der gleichen Farbe vor dem Turn wäre:

9/47= 19,15%

 

 

Zum nächsten Teil: Pot Odds